Heute konnten wir richtig toll ausschlafen. Also rein theoretisch, da wir erst um 10 abgeholt werden. In Wirklichkeit war es einmal mehr so, dass ich weit vor dem Wecker wach wurde. Ich nutzte die Zeit um an den Berichten weiter zu schreiben. Also wundert euch nicht, wenn meine Berichte schneller online sind als die von Reiner. Er genießt den verdienten Schlaf, während ich kaum länger als 6h schlafen kann.
Wir versuchten den Rest in die Koffer zu kriegen und wunderten uns wie voll die waren. Irgendwie scheint unser Gepäck zu wachsen, ohne dass wir groß was einkaufen. Mal ein Souvenir hier, mal eines da – scheint wohl mehr zu sein, als wir dachten. Irgendwie bekamen wir auch heute alles in den Koffer und waren bereit zum aus checken und frühstücken. Es hat sogar angefangen zu regnen. Juhui, nun erlebe ich doch noch einen Mini Regen im Regenwald. Ich hatte erwartet dass es hier täglich einmal regnet. War aber nix, denn es regnete heute zum ersten Mal seid 2 Monaten.
Pünktlich um 10 fuhr Rodolpho vor. Es war schön ihn wieder zu sehen. Seiner Tochter geht es gut. Sie hat ein Ekzem, welches von der Luft in Manaus kommt. Rodolpho erzählt uns, dass in Manaus viele aufgrund des Rauches krank werden. Vor allem Erkrankungen der Atemwege. Ich kann mir dies richtig gut vorstellen. Am ersten Tag in Manaus brannten mir richtig die Augen. Ich hoffe wirklich, dass Brasilien dieses Problem über lange Zeit in den Griff kriegt. Ein erster Schritt ist ja getan, indem es verboten wurde, seinen Grund und Boden abzubrennen. Nur ist in einem so weitläufigen Land die Kontrolle kaum möglich.
Da um 10 Uhr morgens kaum Verkehr herrscht waren wir im Nu am Flughafen. Jetzt hiess es entgültig uns von Rodolpho zu verabschieden. Er war ein herrlicher und vor allem herzlicher Guide und ich kann ihn jedem Manaus Besucher nur ans Herz legen. Er wird mit euch zusammen die Tour so festlegen, dass es passt.
Der Flughafen von Manaus ist besonders: Riesen gross und fast leer. Auf jeden Fall ganz viel freie Fläche. Auch der Parkplatz vor dem Flughafen ist riesig, jedoch stehen nur auf einer Hälfte wenige Autos. Die andere Hälfte ist zwar fertig gestellt, es fehlt aber noch die Bewilligung zum freigeben. Hoffen wir, dass dies bis zu den Olympischen Spielen klappt. Denn dann sollen wieder Fussballspiele in Manaus stattfinden.
Da wir online eingecheckt hatten, konnten wir am Flughafen nur noch unsere Boarding Karte ausdrucken. Wobei Karte eindeutig zuviel gesagt ist. Auf Schweizer Deutsch würde ich sagen, wir druckten einen Fötzel aus, bzw. deren 4. Im Flughafen stehen orange GOL Do-it-yourself Terminals. In denen gibt man die Locator (Referenz) Nummer an , wählt die Passagiere aus und drückt auf drucken. Das war es dann auch schon. Die ausgedruckten gelben Zettel waren das dünnste Flugticket, dass ich je sah.
Nachdem wir die Koffer abgegeben haben, nutzten wir die Zeit zum Last Minute Shopping am Flughafen. Soviel zu wir kaufen nix. Jedenfalls war unser erster Stop ein Elektronikladen. Eine 2. Tastatur muss her. Da wir unsere Reiseberichte abwechselnd schreiben, war zu Hause noch der Plan, dass jeder von uns nur alle 2 Tage schreiben wird und wir so mit der Tastatur abwechseln. Da haben wir uns ganz schön geirrt. In Tat und Wahrheit schreiben wir nun jede freie Minute in der wir nicht am schlafen oder geniessen sind. Also die Zeit in der wir uns früher hinlegten und Bücher lasen. So wenig wie in diesen Ferien habe ich noch nie gelesen. Ist aber nicht schlimm, da uns das Schreiben wirklich Spass macht. Jedenfalls hatten wir Glück und der Shop am Flughafen hatte eine wirklich praktische Bluetooth Tastatur für nur 150 Reals. Im Shopping Center wollten sie für eine unpraktischere Tastatur ganze 400 Reals. Ausnahmsweise muss hier mal kurz unsere Pinkelpause erwähnt werden. Die öffentlichen WC in Brasilien haben nämlich fast alle eine super praktische Ablage. In 9 von 10 WC die wir quer durch Brasilien aufgesucht hatten, war diese stabile Marmor Ablage vorhanden. Gemäss Reiner sogar über dem Pissoir. So ist es in Brasilien kein Problem mit Taschen die stille Örtchen aufzusuchen.
Im nächsten Laden wollten wir eigentlich nur ein paar Postkarten kaufen. Aktuell sammeln wir die Postkarten nur ein, schreiben werden wir sie dann in unseren Badeferien. Prüft also nicht zu früh eure Briefkästen. Der Laden hatte jedoch so wunderschöne Kinder T-Shirt, dass wir nicht widerstehen konnten und 2 T-Shirts für Jessica und Lukas kauften. Hoffentlich passen die Grössen, die Verkäuferin schien irgendwie nicht so zu wissen, welche für das Alter passend wäre. Nun aber genug gekauft, unser Flieger wartet. Schnell durch den Security Check, welcher bei Inlandsflügen echt angenehm ist. Die Wasserflasche darf mit, muss nur einzeln aufs Band. Ansonsten muss ich nichts aus der Tasche auspacken, keine Flüssigkeiten bis 100ml und auch keine Elektronik. Bei den Gates hat es nur noch ein paar Schnellrestaurants und 2 kleine Stände mit Souvenir. Während Reiner aufs WC muss, schlendere ich zum ersten Stand. Der hatte nur Süssigkeiten, also weiter zum 2. Das war die Kleine Version von dem Shop in dem wir die T-Shirts für die Kleinen kauften. Die Kleider für die grossen sehen eigentlich auch ganz toll aus. Mmmh… Und die Trainerjacke ist ja richtig dünn, sowas könnte ich noch brauchen. Mmmh… Als Reiner zurück kam, war ich sie schon am anprobieren und 5min später war sie gekauft. Nach den 2 vollen Koffern füllen sich nun langsam auch die beiden Handgepäck. Ups. Wir gönnten uns noch schnell eine Stärkung vor dem Flug. Den leckeren (wenn gesüssten) Acai Saft, diesmal war er als Energy Bomba angeschrieben. Und dazu süsse kleine Baby Churros. Die sind eigentlich noch fast zu klein zum gegessen werden.
Wie erwähnt, sollte man bei Inlandsflügen sicher gehen, dass man in den richtigen Flieger steigt. Das war Level 1 im Spiel „Ich fliege durch Brasilien“ Jetzt kommt Level 2. Wir nehmen einen Bummelflug quer durchs Land. Das will heissen, unser Flieger landet auf seinem Weg mehrmals und die Leute steigen ein und aus. Wir müssen also sicher gehen, dass wir nicht nur richtig einsteigen, sondern auch am richtigen Ort wieder aussteigen. Das wird spassig, besser heute mal nicht im Flieger schlafen. Unser Flug 1129 fliegt von Manaus über Porto Velho, Cuiabá, Campo Grande, Maringa und Curtitiba nach Porto Alegre. Wir werden also am 2. Stopp aussteigen müssen.
Der Platz im Flieger war wieder super. Wir haben auf all unseren Gol Strecken den Aufpreis für die grösseren Sitzabstände bezahlt und es lohnt sich echt. In der Breite gibt es nicht mehr Platz, doch die Beine haben Platz ohne Ende. So lässt es sich bequem fliegen.
Kurz nach dem Start überflogen wir nochmals das Meeting of Waters. Von hier oben sah es noch eindrücklicher aus. Leider war es diesig, so dass die Fotos eher Bescheiden wurden. Ebenfalls gut sah man leider auch die zahlreichen Brände die um Manaus herum gelegt wurden.
Der Landeanflug auf Porto Velho war eindrücklich. Überall nur grün und ich hatte noch mehr als in Manaus das Gefühl im Regenwald zu landen. Dies lag in erster Linie auch daran, dass wir die Stadt erst beim Starten sahen. In Porto Velho stiegen sehr viele aus und gefühlt doppelt so viele wieder ein. Jedenfalls waren keine Sitze in meiner Sichtweite mehr frei und auch für uns war der Komfort von 3 Sitzen für 2 Personen vorbei. Enebfalls gewechselt hatte die Crew. Was mich erst erstaunt hatte, weil wir ja nur 1h 10min unterwegs waren. Aber wer weiss wie lange die Crew schon unterwegs war.
Sogar der Flieger wurde innen grob gereinigt, und dann ging es auch schon weiter nach Cuibá, wo wir nach 1h 25min pünktlich landeten. Im Landeanflug sahen wir, dass sie auch hier mit den Waldbränden zu kämpfen haben. Kaum gelandet ging das bange Warten um unsere Koffer los. Hoffentlich verpassen die das Aussteigen nicht. Die Sorge war zum Glück unbegründet. Beide Koffer kamen an. Zusätzlich war da eine GOL Mitarbeiterin mit Funkgerät, die prüfte, ob jeder seinen Koffer hat. Bei zwei jungen Herren kam kein Koffer an und sie meldeten sich bei ihr. Sie liess sich die Flugtickets zeigen und dann brach plötzlich Hektik aus. Die guten waren zu früh ausgestiegen. Einfach zurück zum Flugzeug war nicht, also mussten sie quer durch den Flughafen rennen. Wobei ich wohl gerannt wäre, die beiden sind gemütlich spaziert. Ich hoffe es hat ihnen noch gereicht. Für uns stand das nächste Abenteuer bevor. Alleine mit dem Taxi zum Hotel. Bis jetzt wurden wir immer abgeholt. Dabei war das mit dem Taxi so super einfach. Es gibt im Flughafen ein Stand der gross mit Taxi angeschrieben ist. Wir dahin und gefragt ob sie Englisch kann. Nö, kann sie nicht. Ehm, OK, auch kein Problem. Wir nennen das Hotel, sie nickt, tippt was ein, zeigt uns 53 Reals auf dem Bildschirm, wir zahlten und bekamen 2 Quittungen. Mit denen gingen wir zum ersten Taxi, der Chauffeur lud alles ein, nahm sich die grössere der beiden Quittungen, sagte nochmals den Hotelnamen und dann waren wir schon unterwegs. Das ganze dauerte keine 5 min. Die Fahrt zum Hotel war ebenfalls sehr kurz, geschätzte 30min.
Das Hotel sieht man schon von weitem und es macht einen sehr guten Eindruck. Wir fragten an der Rezeption, wie sicher die Gegend ist, und wo man Geld abheben kann. In Porto Jofre wird dies nämlich nicht mehr möglich sein.
Die Gegend ist sicher, wir können also problemlos spazieren gehen. Und Geld gibt es im Shopping Center in diese Richtung. Also laufen wir in diese Richtung los und sehen die ersten Restaurants plus ein paar kleine Läden. Wir gucken hier und da und irgendwann fragen wir eine Verkäuferin nach dem Shopping Center. Auch sie sagte in diese Richtung. Also liefen wir noch etwas weiter, hatten aber kurz darauf keine Lust mehr. Cuiabá ist wirklich schön, hat viele kleine grüne Plätze (Mini Parks), bunte Häuser und nette Bewohner. Jedenfalls sind wir (wie wir nun wissen) auf halbem Weg wieder umgekehrt, weil ich unterwegs schon Banken gesehen habe. Da werden wir wohl Geld kriegen. Na denkste. Die ersten beiden Banken haben keine Automaten für EC oder Kreditkarte. Die 3. und letzte Bank hat zwar die Zeichen da, aber wann immer ich die Karte rein stecke habe ich die Auswahl zwischen 2 Punkten und alles nur auf Portugiesisch. Ich habe zwar versucht mich da durch zu klicken, war aber nicht erfolgreich. Nach 3 Automaten gab ich auf. Beim 4. Automaten versuchte es Reiner und bekam sofort andere Auswahlmöglichkeiten und vor allem auch in Englisch. Reiner konnte problemlos abheben, also versuchte ich es ebenfalls nochmals. Selbes Verhalten, kein Erfolg. Anscheinend funktionieren Kredit Karten, jedoch keine EC Karten. Wir beschlossen, dass unser Bargeld reicht und machten uns auf den Weg zum Essen.
Auf dem Hinweg hatte ich ein Steakhouse namens Grand Toro entdeckt. Und darauf freuen wir uns nun richtig. Noch zu Hause dachte ich, Argentinien ist zwar berühmt für die Steaks, aber in Brasilien gibt es die auch an allen Ecken. Nun, ich hatte mich ganz schön getäuscht. Das wird unser erstes Steak mit Caipirinha. Wir bestellten je ein Filet Mignon. Dazu durften wir je zwei Beilagen aussuchen. Als Vorspeise teilen wir uns frittierte Zwiebelringe. Und zum trinken gönnten wir uns 2 Caipirinha. An Ende des Abends waren wir Pappsatt und leicht angetrunken. Fröhlich spazierten wir auf anderen Wegen heimwärts. Unterwegs sahen wir noch Bumblebee. Leider redete er nicht mit uns, aber so konnte er zu mindestens nicht nein zu einem Foto sagen.
Der Spaziergang heim war richtig angenehm und ich kann bestätigen, dass die Gegend von Cuiabá richtig angenehm ist und sich sicher anfühlt. Mit dem geplanten Pool Besuch wurde, so angeheitert wie wir waren, nix mehr und daher fielen wir einmal mehr sehr früh müde und glücklich ins Bett. Morgen geht es los mit dem Abenteuer Pantanal.
Flug
GOL Flug G3-1129
12:15 Manaus, Eduardo Gomes International Airport
16:21 Cuiaba, Marechal Rondon International Airport
Sitze 4A & 4B
Transport
- Rudolpho Shuttle vom Hotel zum Flughafen in Manaus (60 R$)
- Taxi vom Flughafen Cuiaba zum Hotel (53 R$)
Restaurant
- Grand Toro Steakhouse
Unterkunft
Hotel Deville Prime Cuiaba
Av Isaac Povoas 1000 Cuiaba, MT 78032015 Brazil
Tel. (+55) 65 3319 3000
Fax (+55) 65 3319 3201
http://en.deville.com.br/hotel/deville-prime-cuiaba/
Galerie
Wow, ein richtig langer Reisebericht 🙂 Mega und danke vielmals. Liebe Grüsse Rebekka
Hier Kilbiwetter und den ganzen Tag Regen. Da lässt man sich gerne von euch in eine andere Welt entführen! Tolle Berichte! Noch viel Vergnügen euch beiden – zima
Das freut uns, dass dir das lesen Spaß macht. Hier in Trindade hat es die letzten 3 Tage auch geregnet. Und wenn es regnet gibt es hier kein Internet mehr. Nun genießen wir die letzten beiden Ferientage bei Sonnenschein und werden den Rest der geschrieben Beiträge zu Hause beim stabilen und schnellen Netz veröffentlichen.
Wenn ihr am Freitagabend an kommt könnt ihr das privattaxi bestellen.Es geht uns beide Uhrzeiten Bis bald
Das ist u-lieb. Danke. Darauf können wir gerne zurück. Wir melden uns, wenn wir wissen in welchem Zug wie sind.