Nach einer mehr oder weniger bequemen Nacht, wurden wir um 3:20 Ortszeit geweckt. Es gab ein leckeres Frühstück mit toller Auswahl. Und kurz danach sind wir auch schon im Landeanflug. Bald ist es soweit – wir sind in Rio de Janeiro. Wie wird es wohl sein?
Erster Eindruck vom Flughafen: ist der klein! Ich bin gespannt, ob wir beim Weiterflug mehr sehen werden, oder ob das alles war. Am Zoll ging alles reibungslos. Zusammen mit dem Pass gab ich den Zettel ab, welcher wir schon im Flieger ausgefüllt hatten. Ein Stempel in den Pass und einer auf den Zettel und das war es schon. Den Zettel dürfen wir nun bloß nicht verlieren, der muss bei der Ausreise im Pass liegen. Dank Priority Kleber kam unser Koffer fast zeitgleich wir beim Gepäckband an. Durch den letzten „nichts zu deklarieren“ Zoll und schon standen wir im öffentlichen Bereich des Flughafens und somit offiziell in Rio de Janeiro.
Unser Hotel steht schon fast im Gelände des Rock in Rio Festival. Daher wurden wir vorab informiert, dass die Straßen rund ums Hotel großräumig gesperrt sind. Einzige Möglichkeiten waren ein Shuttlebus ab dem Partner Hotel in Barra da Tijuca oder ein privater Chauffeur. Da der Shuttle nur von 11 bis 18 Uhr fuhr und wir es sowieso lieber bequem mögen, buchten wir den Chauffeur. Und da stand er auch schon mit unseren Namen auf dem Smartphone. Mein erstes Highlight in Rio de Janeiro war das Auto bzw die Rock in Rio VIP Kleber auf dem Auto. Es sind so kleine Dinge die mich freuen.
Die Fahrt nach Barra war kurzweilig und gab uns einen ersten Eindruck von Rio de Janeiro, auch wenn wir leider weder den Zuckerhut noch die Cristo Statue gesehen haben. Je näher wir dem Hotel kamen, desto weniger wurde der Verkehr. Die Straßen um Umkreis von mehreren Kilometern waren in Zonen unterteilt, welche jeweils von einer Dies Straßensperre begrenzt war. Die Nummer auf den VIP Kleber sagt aus bis in welche Zone man fahren darf. Kurz vor dem Hotel sahen wir die Stadien für die olympischen Spiele 2016. Auch wenn die Stadien sind noch eine Baustelle sind, so erkennt man sich schon wie gigantisch es 2016 sein wird.
Im Hotel angekommen, erschrak ich über die Fans, die vor dem Hotel waren. Stehen die hier schon so früh an? Doch als wir aus dem Auto stiegen, empfing uns laute Musik und wir realisierten: die Fans sind nicht schon da, sondern die sind noch da. Die Aftershow Party war noch im vollen Gange. Vom Hotelpersonal wurden wir extrem freundlich begrüßt und zur Rezeption begleitet. Es war 6 Uhr morgens und wir wurden kommentarlos in unser Zimmer eingecheckt. was für ein unerwartet toller Service. Während wir beim Check in waren, kam ein zweiter Angestellter dazu und murmelte etwas auf Portugiesisch in meine Richtung. Ich schaute in verdattert an und fragte in Englisch? Da schaut er mich verblüfft an und meinte: Oh, Entschuldigung, ich dachte sie sind Brasilianerin. Scheint als gibt es irgend etwas an mir, dass mich nicht fremd erscheinen lässt. Das witzige ist auch, ich empfinde es bis jetzt nicht als Fremde. Wenn ich da an Panama und Thailand denke. Bei beiden Orten kam ich aus dem Flughafen und fühlte mich in einer komplett neuen Welt. Und hier in Rio habe ich eher das Gefühl in einer neuen Stadt zu sein, die jedoch nicht weit von zu Hause ist.
Ich schweife schon wieder ab. Zurück zu unserem ersten Tag in Rio. Müde und glücklich legte ich mich erst mal noch ein bisschen hin, während Reiner unseren PC am Fernseher installierte und mit dem Bericht schreiben loslegte. Um 10 konnten wir unsere Tickets für Rock in Rio abholen. Im Vorfeld hatten wir so grosse Sorgen, dass das mit den Tickets nicht klappt und im Nachhinein kann ich sagen: Es war so einfach! Wir zeigten unseren Abholcode und unsere Pässe, unterschrieben auf dem Zettel und bekamen die Tickets. Endlich hielt ich mein Rock in Rio a-ha Ticket in den Händen! Ich konnte es kaum fassen.
Der nächste Programmpunkt war das Shoppingcenter. Wir hatten Hunger und brauchten Brasilianische SIM Karten. Da alle Strassen gesperrt waren, hat das Hotel einen Shuttlebus für seine Gäste eingerichtet. Das Shoppingcenter war wie in Amerika. Wir suchten online nach dem besten Anbieter und fanden Vivo oder Claro. Der Claro Shop sah günstiger aus, also sind wir da rein. Der Verkäufer war super nett, hat Englisch uns viel erklärt und alles auf Englisch. Zu mindest hielt er es für Englisch und es klang auch so in etwa wie englisch. Dumm nur, dass wir kaum ein Wort verstanden. Irgendwie haben wir erfahren, dass wir zwar in einem Claro Laden sind, er uns aber keine SIM Karte verkaufen kann. Die gibt es … genau nur bei … was die … sein sollen haben wir nie verstanden, egal wie oft er uns das erklären wollte. Irgendwann gaben wir auf, lächelten freundlich und verliessen ratlos den Laden. Also doch zum Vivo Shop und den 2. Versuch starten. Von den 3 Angstellten konnte nur eine Englisch, dafür haben wir diese einwandfrei verstanden. Auch in diesem Shop kann man keine SIM Karte kaufen. Die gibt es schräg gegenüber im grossen Store of Amerika. Ein Laden so in etwa wie die Manor mit allem was der Mensch braucht. Unter anderem auch SIM Karten. Wir erstanden 2 Stück für je 10 Real und verzogen uns in den Foodcorner. Wir bestellten uns einen grossen Teller voller Fleisch und Pommes für 2 und begannen unsere SIM Karten zu aktivieren. Leider nicht so einfach wie wir dachten. Zum Glück war ja der Vivo Laden in der Nähe. Wir dahin und der netten Verkäuferin mein Handy hingehalten. Sie hat ein bisschen auf meinen Handy und ein bisschen in ihrem Computer getippt. Und am Ende konnte sie auf mein Handy anrufen. Wir waren so glücklich, dass wir und direkt auf den Heimweg machten. Erst im Shuttlebus kam mir in den Sinn, dass ich ja noch Geld auf die Karte laden muss. Es soll noch fast 24h und viele Fehlversuche gehen, bis ich mit der App Recarga Pay endlich Geld auf meine Sim laden kann und so mein erstes SMS an Reiner senden kann. Die Fahrt zurück zum Hotel dauerte 1h und somit 3x länger als zuvor. Man merkte deutlich, dass das Festival schon begonnen hatte.
Kaum zurück ging es endlich los. Rock in Rio wir kommen. Zur Sicherheit haben wir sämtliche Kameras und Handys im Zimmer gelassen. Kaum am Festival bereute ich es schon und wollte doch eine Kamera holen. Leider war es nicht möglich das Gelände zu verlassen und danach wieder zurück zu kommen. Also zogen wir weiter. Das Gelände ist riesig und wir erlebten so viel. Zu allererst machten wir Halt beim Merchandising stand. Ein Rock in Rio T-Shirt musste sein. Am Ende des Festivals hatte ich 3 Shirts und ein Tuch, aber wer zählt da schon. Das Festival hat unzählige Stände, bei denen man Erinnerungsfotos mit dem Handy schießen kann. Dumm nur hatten wir kleines dabei. Zum Glück fanden wir eine Bude, wo die Fotos direkt ausgedruckt wurden und eine andere wo wir ein E-Mail mit dem Foto erhielten. Dazu gab es viele Essenstände, jedoch leider keinen mit Caipirinas. Wohl aus Sicherheit gab es nur Bier und Alkoholfreies. Wir setzten uns mit Pommes und Cola auf den Boden und genossen Angelique Kidjo. Auf dem Weg Richtung Achterbahn kamen wir an einem Werbestand für Springbox Betten vorbei. Die waren genauso bequem wie unseres Daheim und so genossen wir die 10min Ruhe in vollen Zügen. Während wir weiter das Festival erkundeten begannen auf der Hauptbühnen die Konzerte und die Menge wurde immer enger. Irgendwann war kaum mehr ein Durchkommen und wir wurden auch immer müder. Schliesslich sind wir vor 4 aufgestanden. Also beschlossen wir, dass unser Schlaf wichtiger ist und zogen uns ins Hotel zurück.
Im Hotel genossen wir dann endlich unsere ersten echt brasilianischen Caipirinhas. Ich staunte nicht schlecht, als ich auf meine Bestellung von 2 Caipirinas die Frage nach der Sorte bekam. Der Kellner erklärte mir: Caipirinha ist der Cachaca Schnaps mit Früchten und Zucker. Die Variante mit Limonen ist die bekannteste, aber grundsätzlich geht es mit jeder Frucht. Wir bestellten uns Maracuja und Ananas und mochten die Varianten wirklich. Jedoch geht nichts über das Original mit den Limonen. Nach 3 Caipirinas war es definitiv Zeit für s Bett. Ich verabredete mich mit Evi, Oli und Enrico für den morgigen Tag um kurz vor 10 Uhr und verabschiedete mich gleich wieder. Obwohl wir uns im Vorfeld auf das Rihanna Konzert gefreut hatten, waren wir nun am Schlafen, bevor Rihanna auf der Bühne war. Ein toller, wenn auch anstrengender erster Tag in Rio ging zu Ende und ich träumte schon Seelig vom nächsten Tag: a-ha bei Rock in Rio!
Transport
Private Shuttle vom Flughafen ins Hotel, organisiert über das Hotel
Ausflüge
Rock in Rio
Unterkunft
Grand Mercure Rio de Janeiro Riocentro
Av Salvador Allende 6555 – 22780160 Rio de Janeiro
Tel : (+55)21 2441 9490
Superior-Zimmer mit 1 Doppelbett und Seeblick, Frühstück inkl.
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