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Vorbereitungen sind die halbe Reise

    Monatelang haben wir geplant und jetzt geht es  endlich los. Monatelang haben wir geträumt, geplant und gebucht. Und dann war es soweit, die konkreten Vorbereitungen gehen los. Was mitnehmen, was hier lassen? Worauf müssen wir achten, was dürfen wir nicht vergessen? Die Kreditkarte zu vergessen wäre zum Beispiel eine denkbar schlechte Idee.

    Eine erste der konkreten Handlungen war der obligate Besuch beim Tropenarzt. Wann immer wir in ein für uns neues Land reisen, führt unser Weg ins Tropeninstitut. Da wird man nicht nur geimpft, viel wichtiger sind die umfangreichen Informationen, auf was man achten muss und wo man keine grosse Angst haben muss. Zum Beispiel haben wir da vom „Anpassungsdurchfall“ erfahren. Verdauungsprobleme in den ersten Tagen müssen nicht zwangsläufig auf eine Erkrankung hinweisen. Meist muss sich der Organismus erstmal an die neue Nahrung gewöhnen. Wichtig ist, dass man mit den Augen und der Nase isst. Wenn es schlecht aussieht oder schlecht riecht, dann Finger weg. Für Brasilien hat uns der Arzt vor allem über das Denguefieber und Malaria aufgeklärt. Beide werden durch die Mücken übertragen und daher ist unsere wichtigste Aktion: Verhindern, dass uns Mücken stechen. Empfohlen werden lange, luftige, helle Kleidung, am besten mit Mückenschutz behandelt. Dazu vor Ort ein gutes Mückenmittel, konkret wurde uns AntiBrumm Forte empfohlen

    Für die Kleidung kauften wir uns im Tropeninstitut MükoRex. Eine kleine Ampulle mit 25ml hoch konzentriertem Schutz. Diese 25ml verdünnten wir mit 500ml Wasser in einer Sprühflasche. Dann hiess es zuerst entscheiden was mit darf/muss. Wir werden einen Städtetrip machen, im Urwald sein, angeblich kühle Morgen im Pantanal durchleben und abschliessend noch Strandurlaub geniessen. Nachdem wir alle Kleider zusammen gesammelt hatten, machten wir uns fröhlich ans ein sprühen. Dazu missbrauchten wir unseren Stewi und liessen die Kleider anschliessend gut trocknen.  Nach ca. einem drittel ging uns das MükoRex aus und ich musste am Montag erstmal Nachschub besorgen. Im Dunkeln ging es dann weiter bis all unsere Kleider sich in Mückenschutzkleidung verwandelt haben.

    Reiner macht unsere Socken Mücken sicher

    Reiner macht unsere Socken Mücken sicher

    In den nächsten Tagen haben wir unsere Reiseapotheke zusammengestellt. Nebst Verbandmaterial führen wir ein Schmerzmittel, ein Grippemittel, etwas gegen den Durchfall und Reisekrankheit mit. Zu beachten ist, dass das Schmerzmittel KEINE Acetylsalicylsäure (z.B. im Aspirin) enthält. Wir haben uns für den Wirkstoff Paracetamol entschieden. Die Acetylsalicylsäure verschlimmert ein Denguefieber. Beim Durchfall haben wir Immodium nur für den äussersten Notfall dabei. Besser ist ein Produkt, dass die Darmflora wieder aufbaut plus ein Elektrolyt um den Haushalt wieder auszugleichen. Nicht fehlen darf natürlich ein Fieberthermometer, denn wenn das Fieber über 37.5°C steigt,  sollen wir uns innert 24h bei einem Arzt melden. Dieser wird uns auf Malaria prüfen und ggf. handeln. Für den nicht zu erwartenden Fall, dass wir keinen Arzt in der Nähe haben, haben wir uns noch ein Malaria Notfallmedikament besorgt.

    Obwohl wir uns so sehr vorgenommen haben, dieses eine Mal frühzeitig die Koffer zu packen, wurde es wieder eine Aktion in der letzten Nacht vor dem Abflug. Was sicher auch damit zusammenhängt, dass ich mir am Mittwoch noch eine Auszeit nahm und einen wundervollen Tag beim und im Hallenstadion verbrachte. „Swiss Artists for Smiling Gecko“ war das Motto. Smiling Gecko ist eine Hilfsorganisation, die in Kambodscha Hilfe zur Selbsthilfe anbietet. Nachlesen und unterstützen lohnt sich. Den musikalischen Rahmen bildeten Seven, Pegasus, Gölä und Gotthard.

    Dieser Berg an Kleidern muss im Koffer Platz haben

    Dieser Berg an Kleidern muss im Koffer Platz haben

    Ich schweife ab, zurück zum packen. Am Donnerstag um 22 Uhr waren wir endlich bereit zum Koffer packen. Und somit vor unserer nächsten Herausforderung. Nach Rio dürfen wir pro Person 2x32kg mitführen, auf den Inlandsflügen noch 23kg und auf unserem Ausflug in den Amazonas noch 10kg. Also haben wir in einem ersten Schritt unsere Taschen für den Amazonas gepackt. Je 8.5 kg – Check. Dann den Inhalt dieser Tasche inkl. Tasche in einen Koffer, alles fürs Pantanal und Foz de Iguazu hinzu und neu wiegen. Je 18kg – Check. Jetzt lagen da unsere beiden Koffer in handlicher Grösse und daneben noch Kleider, die wir für Rio und Trindade mitnehmen wollten.Zwar haben wir unsere Kleider schon auf 10 Tage reduziert (satt für 4 Wochen zu packen) trotzdem war es zuviel für unsere beiden Koffer. Nun war guter Rat teuer. In einem ersten Versuch überlegten wir, von was wir uns trennen können. Es war nicht wirklich viel. Die zweite Überlegung war, den kleineren Koffer in den ganz grossen und den Rest mit rein. Klappt nicht, der grosse ist mit dem Kleinen praktisch voll. Also doch den grossen Koffer packen. Nachdem die Riokleider da drin waren, wussten wir beide: Wir haben keine Lust den riesigen Koffer mit zu schleppen. Finale Lösung war eine zusätzliche Tasche in die alles kommt, was wir in Rio lassen wollen. Ich bin gespannt ob wir noch immer zuviel mit schleppen.

    Um kurz nach Mitternacht war es geschafft. In 2 Stunden gepackt, dass haben wir noch nie geschafft. Die Vorbereitungen haben sich also doch gelohnt. Die Koffer sind zu und wir fallen müde ins Bett. Morgen geht es endlich Richtung Brasilien

    zur Information: die obige Karte wird jedes Mal aktualisiert, wenn wir einen neuen Bericht online stellen.

    Die Welt erkunden, unterwegs sein, andere Kulturen kennenlernen… Dabei blühe ich auf. Schon als Kind war ich viel mit meinen Eltern unterwegs, damals vor allem in der Schweiz und Italien. Als Tween bereiste ich dann Europa, meist mit dem Interrail. Und jetzt ist es an der Zeit zusammen mit Reiner den ganz grossen Rest der Welt zu erkunden. Auch meine beiden anderen Hobbies sind eng mit dem Reisen verbunden. Sei es auf dem Sattel meiner „Swiss Lady“ (Motorrad) oder unterwegs an Konzerte in der Schweiz, Europa und manchmal auch weiter.

    2 Kommentare zu “Vorbereitungen sind die halbe Reise

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