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„Hol das Stöckchen“ – ein Spiel

Heute ist der letzte volle Tag in Koh Samui. Zum Glück fliegen wir morgen erst um 20 Uhr, trotzdem kommt Wehmut auf beim Gedanken ans Ende der Ferien. Kaum öffnen sich meine Augen zum ersten Mal beschliesse ich aufzustehen. Ich will den Tag so lange wie möglich nutzen. Es ist kurz vor 6 und ich verzieh mich erst mal mit meinem spannenden Buch. Ich wollte es gestern schon zu Ende lesen, war aber zu müde.

Anschliessend setzte ich mich auf den Balkon, schrieb an unserem Blog und schaute zu wie die Natur erwacht. Um 7:30 klingelte Reiners Wecker, da wir um 8:30 unseren nächsten und leider letzten Massage Termin hatten. Reiner war erst noch müde und etwas zerknautscht, bis ich ihm klar gemacht habe, dass wir zu Hause wieder schlafen können. Hier will ich wach und aufnahmefähig sein. Meine Worte zusammen mit einer erfrischenden Dusche haben ihn dann richtig wach gemacht. Zum Glück, denn um 8 standen unsere Masseusen schon vor der Türe. Scheint als haben wir doch um 8 schon abgemacht. So kamen wir schneller zur Massage als gedacht. Reiner hat noch erwähnt, dass er am Rücken Sonnenbrand hat, damit sie da etwas vorsichtiger ist. Ich hab geschwiegen, da ich nicht gerne zugebe, dass ich Sonnenbrand habe. Zumal sie Reiner noch sagte er müsste sich halt eincremen. Und Reiner tut es ja auch wirklich oft, leider gestern nicht ganz genug oft. Ich jedoch creme mich definitiv zu wenig ein, und so liess mich mein schlechtes Gewissen schweigen.

Die Massage war ähnlich wie gestern. Erholend für mich, schmerzhaft für Reiner. Dies lag wohl wieder an seiner Experten Masseurin (Nong) und auch daran, dass ich mich mittlerweile total entspannt fühle. Ich glaube ich habe keinen verspannten Muskel mehr im Körper. Von wegen es dauert noch 6 Monate bis mein Nacken gut ist. Die letzte (schmerzhafte) Attacke auf meinen Nacken schien die vollendete Lösung gewesen zu sein. Meine Masseuse (Fa) gab sich alle Mühe noch einen verspannten Muskel in mir zu finden. Sie presste erst normal mit den Massagefingern, ging dann mit den Fingernägeln tiefer und als ich mich nicht verspannte nahm sie die Kraft der Ellbogen dazu. Aber: Keine Schmerzen, alles entspannt. Das brachte sie wohl auf die Idee, dass wir dann etwas für meine Beweglichkeit tun könnten und so fand ich mich plötzlich in einer Zirkusnummer wieder. Ich lag auf dem Bauch, Fla stellte sich mit mich beiden Beinen auf meinen Hintern. Dann schlang sie ihre Beine um Meine (die somit im rechten Winkel nach oben zeigten). Bis anhin war noch alles OK, dann lehnte sie sich nach vorne und lief mit den Armen über meinen Rücken (wohl gemerkt noch immer auf meinem Hintern stehend und mit meinen Beinen verschlungen). Dies bewirkte, dass sich mein ganzer Rücken bis runter zu den Beinen dehnte und ich zu Bewegung fähig war, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Als sie an meine Schultern kam, begann eine hektische Diskussion zwischen Fla und Nong. Es scheint als wäre mein Sonnenbrand aufgefallen. Da Nong die ist, welche besser Englisch kann, hat sie kurz übersetzt. Fla geht schnell los und holt Aloe Vera für meinen Sonnenbrand. Sie war weg, bevor ich protestieren konnte. Beim letzten Thai-Sonnenbrand hatte ich mich an einem Aloe Vera Gel versucht und meine Haut hatte es mir echt übel genommen. Deswegen wollte ich nie wieder so ein Gel an meine Haut lassen. Doch nun war es zu spät und ich wollte nicht unhöflich sein. Also beschloss ich es einfach über mich ergehen zu lassen und hoffte dass ich einen nicht allzu starken Ausschlag bekam. Die erste Überraschung war als Reiner meinte „Moni, guck mal“ ich öffnete die Augen und statt des verhassten Aloe Vera Gel lagen mehrere Aloe Vera Stücke vor mir. Fla ging nicht nach Hause um das Gel zu holen, sondern in den Garten um frisches Aloe Vera zu ernten. Dass stimmte mich wieder etwas wohler, reine Natur sollte doch gesund sein. Zum Auftragen hat sie die Pflanze geschält. Das Innere war eine Gelartige Masse die sie auf dem Sonnenbrand von Reiner und mir verteilte und später auch auf meinem Gesicht. Sie meinte da würde es mir auch gut tun. Ich wusste zwar nicht wieso, da ich da keinen Sonnenbrand habe, liess mich jedoch überraschen. Der Rest der Massage ging schnell und gut vorbei, beim Sonnenbrand benutzte sie noch ein extrem lecker riechendes Kokosöl. Ich hätt mir am liebsten den Arm abgeknabbert. Viel zu schnell waren die 90 Min leider rum. Ein Blick auf die Uhr ließ mich erstaunen. Es waren heute sogar volle 2h und das zum selben unschlagbar günstigen Preis von 1’000 Baht (30.- CHF) für beide zusammen! Inkl. grosszügigen Trinkgeld von fast 50% kamen wir so auf 42.- für 90 Min (bzw. heute gar 120 Min) Massage für 2 Personen bei 2 grandiosen Masseurinnen, die mit ihrem Wissen und Können schon fast wie Ärzte wirken. Für mich ist dies einfach nur unfassbar und mit Sicherheit ein weiterer Grund warum mich Thailand wieder sehen wird. Zum Abschied gab es eine herzliche Szene bei der mir fast die Tränen kamen. Ich will hier nicht weg. Wir versprachen, dass wir sicher wieder kommen und liessen sie schweren Herzens gehen. Ich stellte mich vor den Spiegel und staunte über die Wirkung der reinen Aloe Vera. Kein Ausschlag, im Gegenteil. Mein Gesicht sah jung und frisch aus, als hätte ich seit Monaten eine teure Creme verwendet. Ich will zu Hause auch so eine Pflanze!

Nun war es Zeit für unser Frühstück. Ein sicheres Zeichen dass wir definitiv in Thailand angekommen sind: Wir lassen den Kaffee mittlerweile weg und geniessen stattdessen ein M-150. Einzig das Spiegelei mit Toast lehnt sich noch an unser Schweizer Frühstück an. Während wir frühstücken wird unser Appartement gereinigt.

Kurz danach tauchte schon Jassy mit Reiners Mantel auf. Er passte und Reiner unterschrieb die Kreditkarten Rechnung. Es war abgemacht dass wir erst zahlen, wenn wir 100% zufrieden sind. Nach dem das Geschäftliche erledigt war überraschte uns Jassy mit kleinen Geschenken. Reiner bekam 2 Krawatten zu seinen Hemden und ich 2 passende Schals zu meinen Kleidern. Kurz danke gesagt und schon düste sie wieder davon mit den Worten „Kunden warten“. Sie ist eine Liebe jedoch durch und durch eine Business Frau. Das Geschäft tagsüber alleine zu lassen passt ihr definitiv nicht, auch wenn sie noch einen Angestellten hat, der auf den Laden aufpasst.

Mittlerweile war es mittags um 12 und ich schlug vor die Mittagshitze am Strand zu überstehen und erst danach loszufahren. Dieses Mal war es Reiner, der mehr Tatendrang hatte. Er wollte sofort los. Schliesslich sei es der letzte Tag auf den Rollern. Ich staunte kurz, wollte einem Reiner mit Tatendrang jedoch auf keinen Fall im Weg stehen. Und so sassen wir wenige Minuten später auf unseren Rollern und düsten einmal mehr um die Insel. Ziel war es irgendwo Elefanten zu sehen. In Thailand gibt es zwar viele heimische Elefanten, auf Koh Samui wurden sie jedoch nur für uns Touristen eingeführt. Deswegen findet man die Elefanten auch nur an Touristen Orten (Wasserfällen)  wo sie fürs Trecking eingesetzt werden. Ein Trecking wollte ich nicht machen. Nach der tollen Erfahrung mit Bluemoon sehe ich keinen Spass darin auf einem Holzgestell über einem Elefanten zu sitzen und ich höchstens mit den Füssen zu spüren und knapp seine Ohren zu sehen. Deswegen hoffte ich auf Elefanten, die gerade Pause hatten.

Wir fuhren also bei der grössten Hitze los und die Sonne brannte unerbittlich. So unerbittlich, dass ich mich freiwillig alle 30min eingecremt habe. Jeder Stopp wegen einer der wenigen Ampel war eine Qual und der Fahrtwind eine Erleichterung. Kurz nach Nathon sah ich am Strassenrand ein Laden mit bunten Tüchern. Ich wollte für meine Eltern noch etwas grössere als die Standardtücher mitbringen. Sowas fanden wir bis anhin nirgends. Der Laden sah toll aus und wir gaben ihm eine Chance. Ob das gut war, weiss ich nicht. Die erste Überraschung: Sie hatten Tücher ganz, ganz viele und ganz, ganz tolle. Zwar alle Made in Indonesia, aber das ist ja nicht weit weg. Ich konnte nicht wiederstehen und hab auch für mich noch ein Tuch gekauft. Es ist ja nicht so, dass ich noch keines hätte. Die Kleider die sie da hatten waren auch traumhaft, leider ausserhalb meiner Grösse. Doch für unsere Neffen und Nichten wurden dann auch noch schnell ein paar Sachen eingepackt und schon standen wir einmal mehr mit einer riesen Einkaufstüte vor unseren Rollern. Da wir mittlerweile beide in Übung sind, waren die Sachen schnell in den Rollern verstaut. Wir planten im 7Eleven etwas Kühles zu trinken zu besorgen, als ich dahinter ein Amazon Café sah. Dies ist eine internationale Kette im Style eines Starbucks und etwas das ich normalerweise auf Koh Samui meiden würde. Aber: Es war klimatisiert! Und es war noch immer Mittagshitze. Also verzogen wir uns in das angenehm kühle Café und genossen einen Iced Coffe. Hach, tat das gut! Dann noch schnell aufs Klo. Und ausnahmsweise muss ich auch darüber berichten. Ich geh nicht gerne auf öffentliche Toiletten, auch nicht in der Schweiz. Sogar in unserem sauberen Land lässt die Sauberkeit da manchmal zu wünschen übrig. Da das Café kein eigenes Klo hatte, musste ich das öffentliche benutzen und wurde einmal mehr von der Sauberkeit der Thais überrascht. Es ist alles sehr einfach eingerichtet und hat nur ein Klo für uns Touristen (zum Sitzen) der Rest ist im Thaistyle (zu stehen) doch ein Blick in die Kabinen zeigt, alle sind extrem sauber. Es riecht frisch, glänzt fast und dazu läuft gute Musik. Wer also eine Reise nach Thailand plant, dem kann ich getrost raten auch die öffentlichen Klos zu benutzen. Ich hab nur gute Erfahrung gemacht.

Wir haben noch schnell ein paar kühle Getränke im 7Eleven ergattert, inkl. 2 M-150 Storm und dann ging es auch schon weiter zum ersten geplanten Wasserfall an dem es Elefanten Trecking geben soll. Die ganze Umgebung sah so aus, als wäre es vor ein paar Jahren für die Touristen aufgebaut worden. Wir fanden Schilder mit Lageplan und Hinweise auf Elefanten Trecking. Je näher wir dem Wasserfall kamen, desto verwilderter schien jedoch alles. Die Fahrt hoch zum Wasserfall und der Wasserfall selber waren wunderschön. Einmal mehr standen wir mitten im Regenwald. Von Touristen Angeboten inkl. Elefanten jedoch keine Spur. Also sind wir nach einer Weile des Geniessens wieder runter ins Tal und haben den nächsten Wasserfall angepeilt. Dieser sah noch touristisch genutzt aus, hatte allerdings den Parkplatz im Tal und wir hätten hoch laufen müssen. Bei der Hitze? Nein Danke! Daher schnell gewendet und los zum nächsten und uns bekannten Wasserfall, auch genannt Wasserfall Nr.2. Dies ist der bekannteste und damit auch meist besuchte Wasserfall. Im September haben wir hier die beiden jungen Elefanten getroffen und viele weitere, grosse auf den Wiesen gesehen. Logisch darf man da nicht nahe hin, aber zum beobachten und Fotos mit Zoom zu machen hätte es gereicht. Aber als wir da ankamen war die Wiese leer. Man merkte einmal mehr, dass wir nicht mehr in der Nebensaison sind. Alle Elefanten schienen auf Trecking zu sein. Ich bat Reiner kurz zu parkieren und wenigstens hoch zum Treckingstartpunkt zu laufen. Ich wollte nicht weg von Thailand, ohne wenigstens einen Elefanten gesehen zu haben. Da wir die unzähligen Touristen-Angebote schon kannten, und auch die Lage der Elefanten sind wir relativ zielstrebig los gelaufen. Zwar wurde ich unterwegs von den Guides angeredet, da alle ihre Touren verkaufen wollten. Ein kurzes:  „We will walk“ mit einem Lächeln half jedoch zum problemlosen Durchkommen. Und da waren sie endlich. Ich stand vor den Elefanten und welch eine Überraschung, 2 hatten Junge gekriegt und waren deswegen nicht auf Treckingtour sondern wurden so ausgestellt, dass man Bananen kaufen konnte und sie damit füttern durfte. Klar ist es nicht das Paradies für die Elefanten und welche auf Safari zu sehen wäre sicher eindrücklicher, doch ich war glücklich. Reiner kaufte uns Bananen, musste aber die ersten selber verfüttern. Wie bei Bluemoon war ich erst etwas gar ängstlich. Elefanten sind zwar total faszinierend, aber auch extrem gross. Und ich kenne sie noch zu wenig um das Verhalten abschätzen zu können. Doch als mir Reiner zeigte wie sanft sie die Bananen nahmen, da hatte ich auch genug Mut und übte erst bei den beiden kleinen. Gott waren die süss! So ein kleiner Elefant würde man am liebsten mit heim nehmen. Die beiden waren auch definitiv die Attraktion und jeder fütterte und streichelte sie, während die Mütter eher im Hintergrund waren. Auch wir machten diverse Fotos von den Kleinen, streichelten Sie und genossen ihre Aufmerksamkeit. Besonders der eine war süss. Als Reiner mit den Bananen vor dem Gatter stand, ist er mit den Pfoten auf das Gatter drauf um sich grösser zu machen und näher an den Bananen zu sein. Er machte sozusagen das Männchen, wenn auch abgestützt. Wir mussten lachen und Reiner trat zur Sicherheit einen Schritt zurück. Da wendete der kleine seinen Kopf und streckte den Rüssel ganz lang um an die Bananen auf dem Verkaufsstand zu kommen. Die Verkäufer scheint diesen Trick schon zu kennen und hat die Bananen genug weit entfernt hingelegt. Wir hatten Glück und es war grad Fütterungszeit. Der Mahout kam und hat den Elefanten einen Haufen Palmenzweige hingelegt. Das war der Moment wo die grossen Elefanten meine Aufmerksamkeit zurück erlangten. Es ist faszinierend zu zusehen, wie geschickt die Elefanten sind. Sie haben die grossen Palmenstücke mit dem Rüssel umschlungen und sind auf das andere Ende gestanden. So haben sie erst die eine Seite angebrochen. Dann haben sie das ganze Stück einmal gedreht und die Aktion wiederholt, so dass der Zweig durchbrochen war. Genauso wie wir Menschen das mit dickem Holz auch machen. Witzig waren auch die beiden kleinen, die hartnäckig versuchten Mama nachzumachen. Der eine war so klein, dass er keine Chance hatte den Rüssel um den Ast zu legen. Trotzdem gab er fast 30 min nicht auf und versuchte es tapfer immer wieder. Der etwas grössere schaffte es zwar den Ast mit dem Rüssel aufzunehmen, danach konnte er aber noch nicht so richtig damit umgehen. Er versuchte ihn wie Mama zu brechen, hatte wohl aber noch zu wenig Kraft. Also versuchte er es mit Hilfe des Gatters. Da auch dieser Versuch erfolglos blieb, liess er den Ast fallen und begann zu spielen. Er liess sich in den Sand plumpsen und wälzte sich, stand wieder auf und stieg auf das Gitter. Echt süss anzusehen. Doch immer wieder nahm seine Mama meine Aufmerksamkeit. Ich stand eher auf der Seite und ihr Blick ging nach vorne zur Strasse wo die meisten Touristen standen. Irgendwann hat sie ein kleines Stück Holz genommen und das an den Touristen vorbei auf die Strasse geworfen (mit dem Rüssel). Logischerweise sind alle erschrocken zur Seite gesprungen. Ich erschrak auch, obwohl ich nicht in der Schusslinie stand. Ich beobachtete sie weiter und bekam irgendwie das Gefühl, dass sie spielen will. Vor allem habe ich beobachtet wie sie sehr genau ausgewählt hat, welches (kleine) Holzstück sie wirft und sie hat es immer neben die Touristen geworfen, nie auf die Touristen. Ich bekam das Gefühl nicht los, dass sie nur spielen will. Es sah so richtig nach dem alt bekannten Spiel „Hol das Stöckchen“ was Hunde gerne spielen. Nur holen da die Hunde das Holz und nicht der Mensch. Irgendwann fasste ich genug Mut und es waren ausser Reiner und mir auch grad keine Touristen mehr da. Also habe ich das eine Holzstück von der Strasse geholt und ihr zaghaft hingehalten. Sie hat es genommen, den Rüssel eine Weile geschwenkt und das Holz wieder dahin geworfen wo es vorher lag. Die Verkäuferin der Bananen hat gelacht und übers ganze Gesicht gegrinst. Irgendwie hatte ich das Gefühl ich mach es richtig. Also hab ich das Holz wieder geholt und der Elefantenmutter erneut hingehalten. Und tatsächlich, sie nahm es wieder. Legte es kurz hin, schwenkte den leeren Rüssel mehrmals zu mir, nahm das Holz wieder und war es erneut in die Ecke. Gott war die süss! Wir haben eine Weile weiter gespielt, ich noch immer mit etwas Respekt. Ich denke um die Angst ganz loszukriegen muss ich jemanden Kennenlernen der mir das Verhalten der Elefanten beibringen kann. Jedenfalls ging es eine Weile so weiter, sie warf das Holz in die Ecke, ich holte es. Dazwischen schwang sie den leeren Rüssel zu mir und ich streichelte sie. Wie es oft beim Spielen ist, wurde ihr werfen immer schneller und so geschah es, dass sie das erste Stück knapp neben mir durch warf. Ich erschrak, lachte dann aber und holte auch das. Dann aber kam ein grössere Stück, das wohl nicht wie geplant flog und ich war nicht genug schnell, so dass das Holz an mein Schienbein knallte. Der Schreck war grösser als die „Verletzung“. Ich trug einen grossen blauen Flecken mit einem kleinen blutenden Loch davon. War nicht weiter schlimm, trotzdem zog ich es vor besser mit dem Spiel aufzuhören. Ich wollte aber nicht gehen ohne sie nochmals mit Bananen zu füttern. So kaufte ich nochmals einen kleinen Strauch und gab ihr die Bananen einzeln. Die doch sehr kleinen Bananen hatte sie jeweils schnell geschluckt und schon war der Rüssel wieder da und bat um Nachschub. Es machte Spass und ich wurde etwas mutiger und habe ihr die Banane auch mal hoch gehalten, so dass sie sich noch mehr strecken musste um ran zukommen. In kürzester Zeit hatte ich nur noch eine Banane und den Strunk übrig. Den Strunk essen sie auch gerne und so gab ich ihr erst die Banane, dann den Strunk. Das Schöne war, sie merkte sofort dass ich nicht mehr hatte. Als sie den Strunk gegessen hatte kam der Rüssel nicht mehr betteln. Leider war es nun an der Zeit  Abschied zu nehmen. Ich verabschiedete mich von ihr und wusste, das Erlebnis wird mir genauso wie das mit Fullmoon noch lange in Erinnerung bleiben.

Wieder unten im Tal haben wir schnell bei einer Apotheke angehalten und meine kleine Wunde zu desinfizieren. Sicher ist sicher. Mittlerweile war der Schock auch überwunden und ich musste grinsen. Es haben wohl nicht viele eine Wunde vom Spielen mit Elefanten. Auch die Apothekerin begann zu lachen als ich es ihr erzählte.

Mittlerweile war es schon 16 Uhr vorbei und wir waren am entgegengesetzten Ende der Insel. Wir wussten, dass Jassy bis um 18 Uhr normalerweise im Laden ist und wollten da noch vorbei. Sie hatte am Morgen die Rechnung für uns vergessen, und diese wollten wir abholen. So sind wir einmal mehr im Eilzugstempo um die Insel gerast. Ich wohl mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Kurz nach 5 waren wir dann im Imperial und sahen dank ihrem Auto, dass Jassy noch da war. Sie freute sich uns zu sehen und im Laden war sie auch definitiv wieder viel entspannter. So kam es dass wir nebst der Rechnung noch einen kleinen Schwatz hielten, bevor es auch hier hiess Abschied zu nehmen. Wir versprachen in Kontakt zu bleiben und auch für sie Werbung zu machen. Über die Qualität der Kleider können wir natürlich erst nach mehrmaligem Waschen richtig Auskunft geben. Der erste Eindruck ist jedoch sehr gut. Die Materialien überzeugen und die Kleider passen richtig gut. Wer Erfahrung nach dem Waschen wissen will, kann uns einfach anschreiben. Wer auch so zu Jassy will: Ihr findet sie im Hotel Imperial in Chaweng. Einfach an der Rezeption nach der Schneiderin Jassy fragen.

Auf dem Heimweg machten wir noch schnell im Tesco halt. Vom Tesco selber brauchten wir nichts, aber wir wollten nochmals durch die Läden rund herum streunen. Diese hatten beim letzten Mal schon zu und wir wollten unbedingt noch Kokosnussprodukte kaufen. Eine Spezialität in Thailand und besonders auf Koh Samui. Einmal mehr voll beladen ging es heim ins Appartement. Schnell ein bisschen ausgeruht (Reiner mit Blog schreiben, ich mit meinem Ebook in der Bibliothek) und dann ging es los zum z’Nacht essen. Da uns das Essen gestern so sehr geschmeckt hatte, und die Lage so traumhaft ist, zog es uns erneut ins Haad Bang Po. Ich kann es jedem nur empfehlen! Wir bestellten das gleiche wie gestern. Das rote Curry schmeckte etwas anders als das gestrige, jedoch genau so lecker. Entweder wurde aus Versehen das falsche geliefert, oder aber die schmecken immer anders, weil die Currypaste von Hand zubereitet wird. So oder so, lecker war auch das heute und es war eigentlich egal dass es nicht genau das gleiche war.

Wieder zurück ins Appartement hiess es packen. Als ich den Berg an Souvenirs sah, begann ich zu zweifeln. Doch nach 2.5h war es geschafft. Alles war in den Koffern und die Koffer haben das Maximalgewicht nicht überschritten. Reiner hat noch die Fotos alle gesichert und dann sind wir um halb 2 todmüde ins Bett gefallen und in einen tiefen Schlaf versunken.

Während ich diesen Blog schreibe ist es übrigens wieder 6 Uhr. Ich sollte eigentlich schlafen, da es 24h dauern wird bis ich wieder ein Bett sehe (Dubai). Aber wenn es draussen hell ist, dann geht nix mehr mit schlafen, dann will ich auf dem Balkon sitzen, das Meeresrauschen geniessen und den Vögeln beim Nestbau zugucken.

Die Welt erkunden, unterwegs sein, andere Kulturen kennenlernen… Dabei blühe ich auf. Schon als Kind war ich viel mit meinen Eltern unterwegs, damals vor allem in der Schweiz und Italien. Als Tween bereiste ich dann Europa, meist mit dem Interrail. Und jetzt ist es an der Zeit zusammen mit Reiner den ganz grossen Rest der Welt zu erkunden. Auch meine beiden anderen Hobbies sind eng mit dem Reisen verbunden. Sei es auf dem Sattel meiner „Swiss Lady“ (Motorrad) oder unterwegs an Konzerte in der Schweiz, Europa und manchmal auch weiter.

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