anderswoanders

Koh Samui wie es früher mal war

Heute hab ich zum ersten Mal ausgeschlafen. Und Reiner wurde etwas früher wach, so dass wir tatsächlich zeitgleich gegen 8 aufgestanden sind. Nach einem ausgiebigen Früchte-Eier-Toast Frühstück ging es schon los, denn Jassy wartet. Wie schon vorgestern hat sie uns auch heute abgeholt und wir waren total gespannt wie die ersten Anproben sein werden. Die Fahrt nach Chaweng war wie immer kurzweilig. Jassy erzählte viel von sich und fragte auch uns immer mal wieder was. Besonders interessant fand ich ihre Geschichte bzgl. Ihres Autos. Sie besitzt einen 3 Monate alten Chevrolet. Eigentlich hatte sie einen Honda Civic bestellt. Doch dann kam die Flut in Thailand und Honda konnte nicht mehr liefern. Sie hätte 8 Monate auf ihr neues Auto warten müssen. Da das alte schon bald seinen Geist aufgeben würde, stand eine so lange Wartezeit ausser Frage. Doch das Bild sah bei allen Autohändlern gleich aus. Chevrolet war die einzige Marke die schneller liefern konnte. Und so kaufte sie sich dieses Auto. Nach der Ankunft im Imperial wurde es spannend.

Beim Schneider

Beim Schneider

Reiner konnte sein Hemd anprobieren. Dies hat er sich nicht ausmessen lassen, sondern wünschte eine Kopie der Hemden aus Bangkok. Daher war es vor allem interessant wie sich der Stoff anfühlen würde. Gemäss Reiner fühlt er sich sehr gut an. Dann war es so weit und der Schneider passte seinen Mantel an Reiner an. Ich finde immer das sieht so witzig aus, wenn er mit so einzelnen Stoffteilen so da steht. Wie dieser Mantel am Schluss aussehen wird können wir bis anhin nur erahnen. Und schon war es Zeit für mich die Kleider anzuprobieren. Erst die Hose. Hier war ich extrem kritisch, denn bei den Hosen in Bangkok gab es 3x eine Änderung und ich fühlte mich erst wohl nach dem die Schneiderin die Hosen in die richtige Position gezupft hatte. Zu Hause merkte ich dann, dass dies schlecht ist, denn ohne das richtige zupfen war sie einfach zu unbequem. Aus diesem Grunde wollte ich mir erst keine Hose schneidern lassen, hab mich dann aber für eine Hose überreden lassen. Und siehe da: Ich schlüpfte in die Hose und sie sass wie angegossen. Jassy will sie noch leicht weiter machen, was mir nur recht sein soll. Für mich war das Gefühl der Hose eine Bestätigung, dass wir mit Jassy die richtige Schneiderin gefunden hatten und ich liess mich von ihr zu einer 2. Hose überreden. Wie Reiner schon sagte: Jassy verkauft einem Eskimo einen Kühlschrank. Wobei dies durchaus nett gemeint ist. Jetzt noch schnell in meine beiden Kleider schlüpfen. Obwohl sie noch im Rohzustand sind, kann ich mir schon sehr gut vorstellen wie sie werden sollen. Besonders auf das lange Abendkleid freue ich mich. Mittlerweile sind auch Reiners Hosen angekommen und auch er war so zufrieden mit dem Schnitt, dass er sich eine weitere bestellte. Nach erfolgreicher Anprobe fuhr uns Jassy zurück in unser Appartement. Natürlich inkl. Getränkeverpflegung und spannender Unterhaltung. Wie uns Jassy erzählt hat ist sie manchmal in Europa und wird dort gerne Freunde und Bekannte ausmessen um Bestellungen aufzunehmen. Die ausgemessenen Grössen von uns behält sie 5 Jahre und wir könnten jederzeit so nach bestellen.

Fragnipani

Fragnipani

Wieder zurück in der Anlage gönnten wir uns erst eine unseren geliebten Thaisuppen bevor es zur Abkühlung wieder ins Meer ging. Ich legte mich danach an meinen Lieblingsplatz am Strand und Reiner versuchte dem Heinz beim Internet zu helfen. Wir haben im Appartement nur sehr schwaches Internet und der Grund war, dass der Router für die Wohnungen leider nicht funktioniert. Reiner versuchte dieses Problem zu beheben, leider erfolglos.

Reiner im Landesinnere

Reiner im Landesinnere

Den späten Nachmittag wollte ich wieder auf den Rollern verbringen und so zog es uns wieder Richtung Chaweng. Auf der Karte habe ich gesehen, dass es rechts irgendwo einen Tempel haben soll und so sind wir bei Laen La Lan ins Landesinnere abgebogen. Gemäss meiner Karte sollte es die 3. Strasse sein. Nach einer kurzen Fahrt endete die asphaltierte Strasse und wir waren schon bald mitten in der Natur. Hier sieht es so aus wie auf Koh Tao und wir konnten uns gut vorstellen wie Koh Samui noch vor ein paar Jahren ausgesehen haben muss. Bevor der Massentourismus mit seinen Hotelanlagen kam. Wir fuhren soweit es geht ins Landesinnere und genossen die Natur und das Gefühl abseits von allem zu sein. Als die Strasse begann sich den Berg hoch zu winden beschlossen wir umzudrehen. Schliesslich waren wir mit einfachen Rollern und nicht mit meiner Enduro unterwegs. Auf dem Rückweg schlug Reiner vor links abzubiegen. So würden wir was anderes sehen. Gesagt getan. Und plötzlich standen wir vor dem Tempel. Er war in der 4. statt 3. Strasse. Wir haben unsere Roller abgestellt und sind zu Fuss die Treppen hoch. Wie immer hatte es einige streunende Hunde, die jedoch alle in Ruhe dösten. Der Tempel selber war eher einfach und man sah dass er nicht für Touristen gepflegt wurde, sondern von der Bevölkerung belebt wird. Man bot uns auch eine Massage an, was vielleicht gar nicht schlecht gewesen wäre, schliesslich kommen die meisten Thaimassagen von Tempeln. Wir lehnten trotzdem danken ab und wollten uns auf den Rückweg zu den Rollern machen. Fast am Ende der Treppe kamen 2 Hunde. Der eine bellte und legte frech den Fuss auf Reiners Fuss. Reiner zog ihn schnell weg und wir beschleunigten das Tempo. Durch das bellen den einen Hundes kamen plötzlich alle anderen angerannt und wir waren im Nu von bellenden Hunden umzingelt. Später meinte Reiner, auch er hat sich nicht mehr wohl und sicher gefühlt. Ihr könnte euch vorstellen in welcher Panik ich dann war. Hektisch haben wir unsere Motoren angeschmissen und sind eilig weggefahren. Dummerweise in unterschiedliche Richtungen. Da stand ich nun, zitternd vor der Anlage, ohne Reiner. Was tun? Nochmals zurück wäre ich unter keinen Umständen. Zum Glück kam schon bald ein unversehrter Reiner aus der Tempelanlage gefahren. Er hatte umgedreht und ist mutig nochmals an den Hunden vorbei gefahren. Ich weiss nicht was plötzlich in die Hunde gefahren ist oder ob wir irgendwelche Geister gestört haben. Ich werde mich auf jeden Fall in nächster Zeit vor Tempelanlagen hüten.

Drachen

Drachen

Für heute hatte ich genug vom echten Inselerlebnis und wir fuhren weiter zum Big Buddha. Wir wollten Batik Tücher kaufen. Im September gab es diese an jeder Straßenecke. Jetzt im März gab es meist nur noch die bedruckten, welche mir nicht so gefallen. Beim Big Buddha wurden wir fündig und haben nebst 2 schönen Tüchern auch gleich noch ein T-Shirt für meinen Lieblingsschwager ergattert. Frisch gestärkt mit Pancakes ging es weiter Richtung Chaweng. Wir nutzten die Freiheit der Roller und haben unterwegs einige Abstecher gemacht. Unter anderem wollten wir das Six Sense anschauen. Angeblich das beste Hotel vor Ort. Auf jeden Fall ist es das am besten versteckte Hotel. Wir mussten ein ganzes Stück in einer Sackgasse fahren um dann vom Tor aus nicht mal das Hotelgebäude zu sehen.

Monica im Restaurant am Strand

Monica im Restaurant am Strand

Endlich in Chaweng angekommen beschlossen wir als erstes das Nachtessen am Strand zu geniessen. Nebst den vielen In-Clubs mit lauter Musik fanden wir auch ein nettes Restaurant. Wir konnten den Fisch zuerst ansehen um zu entscheiden ob er frisch genug ist und uns danach an einen Tisch nur 5m vom Wasser entfernt hin setzten. Als wir uns etwas bewegten sank der Stuhl bei beiden auf der einen Seite ein, so dass wir leicht schräg sassen. Da es nicht weiter störte haben wir nichts unternommen. Kaum haben dies die Kellner entdeckt verschwand die eine und kam mit einer Schaufel wieder zurück. Fleissig wurde der Sand auf der anderen Seite soweit gelockert, bis wir wieder gerade sassen. Das nenne ich Service. Wir tranken 2 Cocktails zum Aperitif und gönnten uns auch heute wieder Vorspeisen. Reiner genoss seine bekannten Chicken Satay Spiesse und ich testete Muscheln mit Spinat und Käse überbacken. Eine Geschmacksrichtung an die ich mich erst gewöhnen musste, doch dann war sie extrem lecker. Was mich am meisten verblüffte, war die Grösse und Festigkeit der Muschel. Extrem gross, fest und lecker. Kurz darauf erhielten wir unsere Red Snapper. Reiner bestellte einen frittierten mit Chili Sauce und ich einen vom Grill. Wir genossen je die Hälfte und jeder war auf seine Art lecker.

unser leckerer Barbecue Fisch

unser leckerer Barbecue Fisch

Frisch gestärkt stürzten wir uns ins Gewühl von Chaweng. Für einen Abend finde ich es super hier, das reicht dann aber auch. Ich war noch nie am Ballermann, stelle ihn mir jedoch genauso vor. Wir kauften das eine oder andere Souvenir ein, gönnten uns noch einen alkoholfreien Cocktail (vor allem um das WC zu nutzen) und dann war es schon wieder Zeit für die Rückreise.

Auf dem Rückweg bin ich mal wieder irgendwo abgebogen und so landeten wir in einem Quartier in dem  alles nur noch auf Thai angeschrieben war. Schön zu sehen, dass es auch dies noch in Strandnähe gibt.

Den Abend schlossen wir wieder mit einem gemütlichen Skip-Bo Spiel auf dem Balkon ab. Ich habe tatsächlich jede Runde verloren.

Heute ist es 6:30 morgens. Ich bin aufgewacht und habe gesehen dass der Himmel sich leicht rot färbt. In der Hoffnung auf einen Sonnenaufgang bin ich raus aus dem Bett und hoch auf die Dachterrasse. Leider geht die Sonne jedoch hinter einem Hügel auf, so dass ich schnell wieder zurück war und die Zeit zum Blog schreiben nutzte. Ich liebe diese Morgenstunden. Ruhig sind sie nie, denn hier leben unzählige Tierarten. So konnte ich heute auch wieder herrlich beobachten wir unser Vogelpärchen sein Nest weiter baute. Soeben musste ich laut los lachen. Normalerweise kommen beide mit Grünzeug an und schleppen es sofort in ihr Nest. Jetzt landete das Männchen oben auf dem Dach mit einem Stück Plastik im Schnabel. Es zwitscherte und stolzierte langsam Richtung Dachrinne (wo sich das Nest befindet). Immer wieder hielt es an und zwitscherte. Unten angekommen kroch das Weibchen aus dem Nest, es wurde heftig gezwitschert und danach verschwand das Weibchen wieder im Nest. Das Männchen ist weniger zwitschernd wieder aufs Dach gehüpft, hat da noch ein paar Töne von sich gegeben und ist irgendwann weg geflogen. Scheint als war das Weibchen mit dem angeschleppten Plastik nicht zufrieden. Ich bin gespannt mit was das Männchen als nächstes auftaucht.

Galerie

Die Welt erkunden, unterwegs sein, andere Kulturen kennenlernen… Dabei blühe ich auf. Schon als Kind war ich viel mit meinen Eltern unterwegs, damals vor allem in der Schweiz und Italien. Als Tween bereiste ich dann Europa, meist mit dem Interrail. Und jetzt ist es an der Zeit zusammen mit Reiner den ganz grossen Rest der Welt zu erkunden. Auch meine beiden anderen Hobbies sind eng mit dem Reisen verbunden. Sei es auf dem Sattel meiner „Swiss Lady“ (Motorrad) oder unterwegs an Konzerte in der Schweiz, Europa und manchmal auch weiter.

Kommentar verfassen